Lass dir nicht zu viel Aufhalsen von der getriebenen Gesellschaft!
Das ist, was du aus dem ersten Eintrag mitgenommen haben solltest. Aber das ist natürlich nicht das Ende der Geschichte. Der Punkt ist, wenn andere Getriebene dir einreden, was du alles an einem Tag schaffen musst, weil das Usus ist, wirst du nie in der Qualität an dem arbeiten, was wirklich zählt – deinem Projekt.
Ein zu hoher Workload bringt nichts außer Überlastung. Wähle stattdessen: Sorgfalt über Masse. Qualität über Quantität. Das dürfte für dich keine neue Erkenntnis sein. Was dir aber im Eintrag von Gretchen Rubens vielleicht zu Teil wird, ist, dass du dir feste Zeit-Slots setzen solltest, um ein stetiges Pensum erreichen zu können. Nennen wir es hier mal das Dogma der täglichen Leistung.
Das Einzige, was du mit deinen schon vorhandenen Kompetenzen benötigst, um noch mehr zu erreichen, ist eine feste Routine. “Was soll mir die Aufgabe meiner zeitlichen Freiheiten und Flexibilität bringen?” – fragst du dich jetzt vielleicht. Wenn das der Fall ist, bist du auf dem besten Weg, das Mindset eines erfolgreichen Menschen zu erreichen. Du hinterfragst kritisch, reflektierst deine Situation.
In diesem Fall ist Routine jedoch nicht die Aufgabe planungsfreier Zeit. Wofür willst du sie denn sonst verwenden, wenn nicht für dich? Etwa wieder für andere? Ganz sicher bringt dich das nicht voran. Eine Routine für dein kreatives Schaffen, sei es nun in der Firma, die du berätst oder bei dem Roman, den du schreibst, kann und wird dir dabei helfen, dich leichter zu überwinden, mit den Dingen zu beginnen, die dich zur besten Version deiner Selbst machen.
Die meisten fürchten sich vor’m Versagen, weil es das Projekt ist, das ihnen wirklich etwas bedeutet. Hier zu scheitern, wäre für sie fatal. Die hunderten Mails hingegen, die sie Tag um Tag für andere abarbeiten, scheinen da doch weniger Enttäuschung bereit zu halten. Das mag kurzfristig stimmen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die Mails Sie am Ende ihrer Tage nicht erfüllt haben werden.
Wie wird doch in jedem zweitklassigen Action-Film von irgendeinem Muskelberg gesagt? „Im Leben kommt es nicht darauf an, ob du einen Kampf gewinnst. Es kommt darauf an, dass du ihn gekämpft hast.“ Ähnlich ist es bei der Routine. Bleibst du dran, musst du dich nicht nach einer Pause wieder zum Einlassen auf dich selbst und dein Projekt überwinden. Deine Gedanken mit hohem Stellenwert in deinen Alltag einzubinden, sorgt dafür, dass deine Ideen organisch wachsen können. Beständiges Arbeiten an deinen Projekten und damit auch an dir selbst, wird dir zeigen, dass du dich steigern und alles schaffen kannst. Egal auf welchem Level dein Können am Anfang deiner Reise ist, du wirst Verbesserungen sehen. Auch Tage an denen du mal nicht so gut drauf bist und deine Leistung nicht deinen Ansprüchen an dich selbst genügt, werden dich nicht mehr so leicht aus der Bahn schmeißen. Die hat jeder mal. Je mehr Tage du aber mit einem Sternchen für kreative Arbeit versehen kannst, desto verlässlicher ist der Mittelwert deiner Leistung. Das heißt, wenn du viele Tage an einem Projekt arbeitest, fallen Tage an denen du blockiert bist, nicht ins Gewicht, weil du weißt, was du sonst immer schaffst.
Der tägliche Flow steigert deine Kreativität. Für einen Tag ist deine kreative Ader irgendwann ausgelaugt. Aber du musst immer bedenken, dass diese Ressource in dir drinsteckt und auf lange Zeit gesehen nicht endlich ist. Routine kann dich dabei fördern, dein unlimitiertes Potential auszuschöpfen.
Die Zeit, die du täglich in dich selbst investierst, muss dabei nicht mal lang sein. Je regelmäßiger deine Routine, desto schneller findest du rein und hältst den Groove. Wenn du dich dann einmal selbst fordern willst – und das willst du, ich meine du bist kreativ und strebst nach immer neuen Grenzen deines Schaffens – dann hilft dir die Routine beim Aufladen deiner Kräfte für einen Ausbruch-Tag.
Ein Tag an dem du dich von allem frei machst, was nervige Pflicht und lästiger Orgakram ist. Du arbeitest nur an deinen Dingen. An diesem Tag wirst du auf einen Schlag viel schaffen. Pausen und Konzepte werden dir meiner Meinung nach bei der Dosierung deiner Kräfte ungeahnt helfen. Du solltest deinen Kreativfluss jedoch nicht zu lange für Schönheitskorrekturen bremsen. Koche erst den perfekten Kaffee, bevor du überhaupt daran denkst ihn für deine Kund*innen in die Tasse einzugießen. Für das Sahnehäubchen ist in späteren Prozessen noch genug Zeit.
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